Ikebana & Latein
Was hat IKEBANA mit Latein gemeinsam?
Nichts - natürlich...
Aber wo gibt es Zusammenhänge zwischen beiden?
Viele...
Zum Beispiel fing es mit dem Ikebana-Unterricht in der Europa-Grundschule Passstrasse an.
Auslöser war die Begegnung von Barbara Bell und Renate Kronauer bei einer Tagung in Bad Boll:
Bild 1: Die Referentin Barbara Bell stellt ihr Unterrichtswerk Minimus I & II den Lateinlehrern vor.
Bild 2: Renate Kronauer schenkt ein Exemplar des Wettbewerbsbeitrags zum Bundeswettbewerb Fremdsprachen Latein 1999 zur Erinnerung.
Im Februar 2008 startet die erste Latein-AG: klassengemischt (3. und 4. Schuljahr).
Ab April 2008 gehören diese Mädchen zu einer neuen Latein AG, die nur aus der Klasse 3b besteht.
Beim Abschiedsfest spielt die eine Gruppe Lektion I und II, die andere spielt die Präpositionen.
Diese AG war beim 50-jährigen Jubiläeum der 1. Deutschen Ikebana-Schule auf Römer- und Ikebana-Spuren in Köln...
Im Schuljahr 2009/2010 eine neue Latein-AG: 2. - 4. Schuljahr.
Auch Mitglieder aus dieser AG erlebten in Köln den Zusammenhang zwischen Römer- und Ikebana-Spuren.
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Seit dem Frühjahr 2011 erhält die Klasse 2b sowohl Latein- als auch Ikebana-Unterricht
Übersicht über weitere Artikel:
Römerwelt und IKEBANA auf der Titelseite
IBV-Kongress im Mai 2010 ist zum Limes gefahren
Lateinische Spuren im fernen Osten
Römerwelt und IKEBANA auf der Titelseite
Wenn das kein Zufall ist ............
Rhein-Wied-Kurier am 13. Mai 2009
Artikel siehe auch unter 50-jähriges Jubiläum
IBV-Kongress im Mai 2010 ist zum Limes gefahren:
Besichtigung der Saalburg (Römerkastell)
Lateinische Spuren im Fernen Osten
Ein Beitrag für die Vereinszeitung, den Renate Kronauer, zu der Zeit Vorsitzende des Vereins Pro Lingua Latina, im Anschluss an ihre Chinareise, verfasst hat (PLL-Nr. 6, Sommer 2005, LXXXV-LXXXVII).
Als mein Mann und ich im Januar 2004 aufbrachen, um unsere Tochter Friederike in China zu besuchen, war uns klar, dass wir uns dort als Analphabeten fühlen würden. Neben dem unbehaglichen Gefühl gestehe ich allerdings auch gern ein wenig elterlichen Stolz, dass wir uns in Peking wie in den anderen Städten, besonders in Urumqi, wo sie lebt und arbeitet, ganz und gar auf die Sprach- und Landeskundekenntnisse verlassen können würden.
Und dann gab es doch überraschungen:
In Kunming, einer unserer Reisestationen im südlicheren Teil Chinas, tauchte plötzlich diese Reklame auf, nur leider war das große Kaufhaus immer geschlossen, wenn wir vorbeikamen, so dass wir nicht feststellen konnten, was „Ad Infinitum“ in diesem Zusammenhang bedeuten sollte. Genauso wenig konnte ich herausfinden, ob - ebenfalls in Kunming - die Kunden sich von der Reklame „Ambrosia“ in das Restaurant der offensichtlich gehobeneren Preisklasse eingeladen fühlen oder ob auch die Firma Häcker in Peking für ihre Kücheneinrichtungen mit „Vita“ erfolgreicher wirbt als mit den chinesischen Zeichen.
„Ambrosia“ am Eingang eines Restaurants in Kunming
„Ad Infinitum“ auf der Fassade eines Geschäfts in Kunming
Die Firma Häcker wirbt in Peking für ihre Kücheneinrichtungen mit „Vita“
Jeder Baum trägt auf einem Schild auch stets den lateinischen Namen
Was die Situation der christlichen Kirchen betrifft, staunte ich nicht schlecht, dass wir in Kunming eine Kirche einer protestantischen Gemeinde problemlos besichtigen durften, aber auch in Peking sogar mehrere katholische Kirchen fanden. Wie gern hätte ich dort die Messe in Latein miterlebt! Aber bei den frühmorgendlichen Zeiten (samstags 7.00 Uhr, sonntags 6.15 Uhr) musste ich dann doch angesichts der anstrengenden Besichtigungen innerhalb der riesigen Stadt und der Umgebung passen.
Christliche Kirche in Kunming
„ITE AD JOSEPH“ an einem Altar
Messe-Termine zweisprachig: Chinesisch und Latein
Kalabasse aus der Sammlung von Editha Leppich
Kalabasse als Gefäß für eine Ikebana-Komposition
Editha Leppich, Gründerin der 1. Deutschen Ikebana-Schule hatte in ihrem privaten Museum Ostasiatischer Kunst in Linz/Rh. eine Sammlung von Ikebana-Gefäßen in Kalabassenform aus Körben, Keramik, Metall. Der Grund für die große Bedeutung der Kalabassen hängt zusammen mit dem Zen-Buddhismus. Dort gilt die Kalabasse als Meditationssymbol, weil die Mönche (gerade Mönche auf Zeit, wie z.B. Mitglieder des Kaiserhauses) außer einer Reisschale nur ein Trinkgefäß bei sich haben durften, und das war die Kalabasse. Wer dann auch noch weiß, dass Ikebana in China lange, bevor die Japaner diese Kunst kennen lernten, von Mönchen anstelle vom Weinopfer als Blumenopfer praktiziert wurde, kann sich leicht vorstellen, dass Kalabassen sich hervorragend als Ikebanagefäße eignen. (Vergleiche dazu den Artikel: Der Kräutergarten auf der Insel Reichenau. Zu einer Dichtung aus dem 9. Jahrhundert, von Peter Nowak, im gleichen Heft S. 38ff.)
Brigitta Buse, Leverkusen
A R E P O
T E N E T
O P E R A
R O T A S
Das Buchstabenquadrat stellt dem Betrachter in lateinischer Sprache die Frage: „Was bedeute ich?“
Renate Kronauer